Die Energiewende bedroht die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Asset-Manager.

Wie kann das sein?
Max Meran, Berlin am

Die Immobilienwirtschaft besteht größtenteils aus kleinen Firmen. 98 Prozent von ihnen haben weniger als 9 Angestellte. Das zeigt, dass der Immobilienmarkt, insbesondere im Asset-Management, begrenzte Skaleneffekte erzeugt: Auch kleine Firmen konnten bisher gute Erträge erzielen.

Ich bin mir sicher, dass die Anpassung an den Klimawandel dies grundlegend verändern wird: Institutionelle Investoren werden im Vergleich zu kleineren Asset-Managern profitabler sein. Sie können die Energieversorgung über ihr gesamtes Portfolio hinweg mit einem Partner übernehmen.

Das ist ein lukrativer Einkommensstrom, der vielen kleineren Asset-Managern nicht offensteht. Sie stehen vor einem Dilemma: Die Umsetzung der ESG-Sanierungen selbst zu übernehmen, ist oft teuer und es fehlt an Wissen, wie das geht. Gleichzeitig müssen sie handeln, sonst verliert das Portfolio seinen Wert.

Wüst Partners hat berechnet, dass fossil betriebene Gewerbeimmobilien im Schnitt pro Quadratmeter zwei Euro weniger erwirtschaften als sanierte. Dies kann einen Wertverlust der Gesamtimmobilie von 10 bis 20 Prozent bedeuten.

In dieser Gemengelage sollten sich aus meiner Sicht viele Family-Offices, Asset-Manager und Entwickler fragen, warum sie die ESG-Sanierung nicht outsourcen, wie es bei der Hausverwaltung völlig selbstverständlich ist.

So lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber großen Eigentümern wiederherstellen, und es werden Immobilien geschaffen, von denen sie klimatisch und finanziell profitieren.