Fernwärmekosten im Vergleich
Der Einsatz der richtigen Wärmequelle hat entscheidende Auswirkungen auf die Energiekosten, den CO₂-Ausstoß und die damit verbundenen Kosten sowie den Energieausweis und damit auf die Gesamtattraktivität einer Immobilie. In den meisten Fernwärmenetzen in Deutschland ist Fernwärme pro kWh bereits heute teurer als andere Wärmeträger. Die Entwicklung der nächsten Jahre dürfte diese Kostenstruktur weiter verschärfen.
Ein erheblicher Anteil der in Deutschland erzeugten Fernwärme stammt nach wie vor aus fossilen Energieträgern: Im Jahr 2021 basierten etwa 70 % der Fernwärme auf fossilen Quellen, hauptsächlich Erdgas (49 %) und Kohle (21 %). Die Kosten für die Umstellung auf erneuerbare Quellen sind erheblich und werden direkt in den Fernwärmepreisen abgebildet. Bis 2030 plant die Bundesregierung Investitionen von 415 Millionen Euro jährlich und ab 2031 von rund 770 Millionen Euro jährlich für die Umstellung, insgesamt also ca. 14,5 Milliarden Euro. Diese Investitionskosten werden über Gebühren an die Nutzer weitergegeben, was zu einem Anstieg der Fernwärmepreise führen dürfte.
Zusätzlich ist Fernwärme in Energieausweisen im Vergleich zur Wärmepumpe deutlich schlechter bewertet. Während Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor von 1,02 eingestuft wird, liegt dieser für Wärmepumpen bei lediglich 0,43. Dies beeinflusst die Effizienzklassifizierung der Immobilie, die wiederum besonders bei Anschlussfinanzierungen und den Sanktionen der Gebäuderichtlinie relevant wird.
Dieses Berechnungstool unterstützt Eigentümer bei der Analyse und Entscheidungsfindung zwischen einem Fernwärme- und einem Wärmepumpensystem. Anhand von CO₂-Kosten, Betriebskosten und Investitionskosten können die wirtschaftlichen Effekte und die Wirtschaftlichkeit der beiden Optionen bewertet werden.
Neben den Investitionskosten sind die Co2 Kosten für die Eigentümer maßgeblich. Durch steigende Co2-Zertifikatspreise spielt die Wahl des Heizungssystems eine entscheidende Rolle. Diese Kennzahl wird in Gramm/kWh bemessen und variiert entsprechend des Energieträgers. Während der Einzelne keinen Einfluss auf den Energiemix aus dem Fernwärme Netz hat und demnach fremdbestimmt Co2 Kosten (i.d.R. im Verhältnis von 50:50 geteilt mit den Mietern) zu übernehmen hat, so liegt der Ausstoß bei einer mit Ökostrom betriebenen Wärmepumpe bei 0,00 Gramm/kWh.
Durch eine Wärmepumpe entsteht ein massiver Anstieg des Strombedarfs. Hierbei spielt die Herkunft des Stroms eine bedeutsame Rolle. Am günstigsten ist dabei der lokal produzierte Strom mittels einer eigenen Photovoltaikalage. Diese kann den Strompreis autark niedrig halten und hohen Co2 Kosten vorbeugen.
Eine entscheidende Rolle bei den Investitionskosten spielt die Heizlastberechnung. Der Preis einer Wärmepumpe bemisst sich an der maximalen Auslastung und steigt somit je kW. Da durch eine Wärmepumpe mit einer Dimension von 40% der Heizlast knapp 95% der Wärmemenge pro Jahr abgedeckt werden kann, könnte ein bivalentes Heizungssystem die Lösung für geringere Investitionskosten sein.